Die Stimmung vor der Bürgermeisterwahl in Zwiesel muss atemberaubend gewesen sein, denn nicht zum zweiten Mal versuchte Gloria Gray zur ersten transsexuellen Bürgermeisterin zu werden. Vielen Chancen wurden ihr eingeräumt, doch am Ende musste sie sich leider geschlagen geben.
Es hätte ein komplett neuer Anfang werden sollen, nicht nur für die Gemeinde, sondern auch die die gesamte Transen, Gay und Lesbengemeinschaft in Deutschland. Wäre das doch endlich mal ein deutliches Zeichen geworden das in der Heutigen Zeit nicht länger deine sexuelle Neigung, sondern das, was man liefert bewertet wird.
Die transsexuelle Bürgermeisterin galt als klarer Gegenentwurf zu den etablierten Parteien und Vorstellungen vieler Politiker und gerade deswegen hatte man ihr besonders gute Chancen gegeben das sie es wirklich schaffen würde. Am Ende wurden es jedoch ‚nur‘ 20,12 Prozent aller angegebener Stimmen und damit reichte es dann nur noch für den dritten Platz. Was bereits beachtlich ist, wenn man bedenkt dass es sich hier nicht um eine NRW Gemeinde handelt. Es handelt sich hier um das niederbayerischen Zwiesel, und ganz besonders die Bajuwaren sind nicht unbedingt dafür bekannt sonderlich tolerant zu sein.
Da es Gloria Gray bereits im Januar 2011 versucht hatte an der Bürgermeisterwahl teilzunehmen, jedoch an zu wenig Stimmen bereits im Vorfeld scheiterte, versucht sie es ja bei der nächsten Wahl. Schließlich würde sie ein Leuchtfeuer für die gesamte Lesben, Transen und Gay Community entfachen.
Der Christopher Street Day hat die LGBT Gemeinschaft deutlich stärker in die Öffentlichkeit gezogen, nun wird es also langsam mal Zeit das wir auch die ersten transgender Politiker haben. Einen schwulen Bürgermeister hatten wir bereits in Berlin. Eine lesbische Bezirksbürgermeisterin haben wir ebenfalls in Berlin. Warum also dann nicht den ersten transgender Bürgermeister in Bayern. Das wäre doch wirklich mal etwas ganz anderes!
Wir wünschen Gloria alles Gute und viel Erfolg, sollte sie wirklich bei der Wahl in sechs Jahren!
